Im vergangenen Jahr präsentierte Intel seine strategische Roadmap für künstliche Intelligenz (KI) und Beschleuniger und stellte eine GPU der nächsten Generation für Rechenzentren mit dem Codenamen "Falcon Shores" vor. Falcon Shores ist als Nachfolger des Gaudi 3 positioniert und verfügt über eine modulare Multi-Chip-Struktur in Kombination mit einem skalierbaren I/O-Design. Diese innovative GPU wird 2025 veröffentlicht. Um die Produktion zu erleichtern, hat sich Intel mit TSMC zusammengeschlossen und sich für eine Kombination von 3- und 5-nm-Prozessen entschieden, die durch die fortschrittliche Verpackungstechnologie von CoWoS verbessert werden. Mit einer Massenproduktion ist bis Ende 2025 zu rechnen.
Auf der SC 2024 hat Intel seine strategische Vision weiterentwickelt, indem es eine neue Roadmap präsentierte, die einen Chip mit dem Codenamen "Jaguar Shores" vorstellt, den geplanten Nachfolger von Falcon Shores. Jaguar Shores, von Habana Labs entwickelt, ist als vielseitige GPU für KI-Training, Inferenz und High-Performance-Computing (HPC)-Anwendungen vorgesehen. Der Chip wird mit Intels 18A-Prozess hergestellt, der eine bahnbrechende Backside-Stromversorgungstechnologie umfasst, die darauf abzielt, die Energieeffizienz erheblich zu verbessern.
Derzeit sieht sich Intels Angebot an KI-Chips mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, was zu einer gewissen Verwirrung in seinem Produktangebot führt. Diese Komplexität wird angeblich durch interne strategische Verschiebungen und Veränderungen der Kundennachfrage beeinflusst. Besonders hervorzuheben sind die drastischen Reduzierungen von über 30 % bei den geplanten Auslieferungen des bestehenden Gaudi 3. Gaudi 3 steht in starkem Wettbewerb mit NVIDIAs H100, das auf der Hopper-Architektur basiert, und weitere Herausforderungen drohen mit der bevorstehenden Veröffentlichung von Produkten, die auf der neuen Blackwell-Architektur basieren. Im Laufe des Entwicklungszyklus wird Intel die Gaudi-Familie schrittweise einstellen und seine IP in Falcon Shores integrieren.
Die Falcon Shores-Initiative hat jedoch in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen erfahren. Ursprünglich als XPU (CPU + GPU) konzipiert, entwickelte sie sich zu einer reinen GPU-Strategie. Mit der Absage des Ponte-Vecchio-Nachfolgers steht Intel für Jaguar Shores verschiedene Designmöglichkeiten offen, obwohl die genaue Richtung noch nicht bekannt gegeben wurde. Beobachter spekulieren, dass die Aufrechterhaltung eines Allzweck-GPU-Designs entscheidend sein wird.
